Samen sind ein Wunderwerk der Natur. Stärke-, fett- und mineralstoffreich sind sie nicht nur Vermehrungsorgan der Pflanzen, sondern auch wichtiges Nahrungsmittel in der Natur. Unzählige Tierarten und nicht zuletzt auch wir Menschen leben von ihnen, sind doch die Körner unserer Getreidearten und weiterer Nutzpflanzen letztlich alles Samen. In den Körnern ist nicht nur der genetische Bauplan der neuen Pflanze festgelegt, sondern auch die Sonnenenergie des Sommers gespeichert. Vögel und winterschlafende Säugetiere nutzen die kleinen Kraftwerke, um die kalte Jahreszeit zu überstehen. Viel reichhaltiger waren die Samen früher in unseren Gras- und Ackerfluren zu finden. Artenreiche Wiesen, Ackerwildkräuter, schlechtere Erntetechnik usw. waren Gründe dafür.
Dr. Prof. Peter Berthold, ehemaliger Leiter der Vogelwarte Radolfzell und der Zweigstelle des Max-Planck-Instituts für Ornithologie hat in einer Untersuchung festgestellt, dass in den 1950iger Jahren alleine in den Weizenfeldern, Wildkrautsämereien in einer Größenordnung von 1 Mio. Tonnen vorhanden waren. Alleine dieser Nahrungsverlust ist – neben dem Insektensterben - ein Fingerzeig dafür, dass gerade die Vögel der Feldflur wie z.B. Rebhuhn und Feldlerche derart dramatische Rückgänge zu vermelden haben.
In Verbindung mit unserem Wiesenheu-Projekt haben wir uns daher entschlossen, Saatgut zumindest von unseren artenreichen Wiesen zu gewinnen und anzubieten. Ein kleiner Beitrag, um unsere heimischen Lebensräume wieder artenreicher zu machen.
